⧉ 4 Stufen im Praxismarketing
gilt gleichermaßen für Primärversorgungseinheiten (PVE), Gruppenpraxen und Ärztezentren!
Praxismarketing hat in der Tat an Bedeutung gewonnen, da es Ärzten und Praxen hilft, im heutigen Wettbewerbsumfeld erfolgreich zu sein. Mit einer höheren Anzahl von Ärzten und Praxen, die um die Gunst der Patienten konkurrieren, müssen Ärzte heute ihre Marketingbemühungen verstärken, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Durch gezieltes Praxismarketing können Ärzte ihre Praxis bekannt machen und das Vertrauen der Patienten gewinnen. Es gibt verschiedene Marketingstrategien, die Ärzte anwenden können, um ihre Praxis zu bewerben, wie z.B. Social-Media-Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Patientenbewertungen und Empfehlungen, Printwerbung und Event-Marketing.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die ärztliche Ethik und das Berufsgeheimnis immer gewahrt bleiben müssen, auch im Rahmen des Praxismarketings. Ärzte müssen sicherstellen, dass sie keine falschen oder irreführenden Informationen bereitstellen und dass sie sich an alle geltenden Gesetze und Vorschriften halten.
Hier ein einfacher Stufenplan Ihres Praxismarketings:
- Ausgangspunkt
Kennen Sie die Ausgangslage Ihres Umfelds? Zunächst sollten Sie sich damit befassen, um überhaupt die verschiedenen Marketingmaßnahmen für Ihre Praxis nutzen zu können. Haben Sie bereits einen Businessplan bzw. einen Marketingplan? Wie sollen die Marketingmaßnahmen zu Beginn und in Zukunft aussehen und wo liegt die Zielregion Ihrer Praxis?
- Fragen zur Strategie
- Wie würden Sie Ihre geplanten Marketingmaßnahmen insgesamt bewerten?
- Ist ein strategischer Plan bzw. Marketingplan für Ihre Praxis vorhanden?
- Falls Sie ein Marketingbudget haben, wie legen Sie ihn fest, oder entscheiden Sie spontan, ob Marketing durchgeführt wird?
- Wie sehen Ihre Marketingmaßnahmen der ersten Monate aus?
- In welcher Region arbeiten Sie (Standortanalyse)?
- Haben Sie weitere Partner, mit denen Sie eine Zusammenarbeit haben?
- Wie ist Ihre Spezialisierung (Schwerpunktthemen)?
- Wird Ihre Praxis repräsentativ?
III. Identifizierung und Definition der Zielgruppe
Nachdem Sie nun die Fragen zu Ihrer Marketingstrategie beantwortet haben und einen Überblick über Ihre Marketinginstrumente geschaffen haben, analysieren Sie im nächsten Schritt Ihre Zielgruppe. Da die Bedürfnisse und Ansprüche aller Menschen verschieden sind, ist es im Marketing wichtig, die Zielgruppe zu analysieren und sich mit ihr auseinanderzusetzen, um das Marketing entsprechend anzupassen. Mit erfolgreicher Kommunikation, die Sie nur haben können, wenn Sie Ihre Zielgruppe kennen, können Sie neue Patienten gewinnen.
- Folgende Fragen sollten Sie sich zur Analyse der Zielgruppe stellen:
- Welcher Patientengruppe wollen Sie ihre Leistungen anbieten?
- Handelt es sich bei den Kunden eher um Privatpatienten, Kassenpatienten, oder beide?
- Kennen Sie die Wünsche, Bedürfnisse und Anforderungen Ihrer Patienten?
- Haben Sie ein Patienten-Informations-System geplant?
Auf der Basis dieser Fragen können Sie das Marketing für Ihren Unternehmenserfolg optimal in Bezug auf Ihre Zielgruppe planen.
Fragen zu Ihren Patienten:
- Wie sieht Ihr Zielmarkt aus, haben Sie ihn identifiziert und segmentiert?
- Wie sind Ihre Patienten versichert? (Kassenversicherte | Privatpatienten | Mix)?
- Nutzen Sie Multiplikatoren? (Kammern, Verbände, …)
- Kennen Sie die Wünsche und Ansprüche Ihrer Zielgruppe?
- Benutzen Sie eine Praxissoftware?
- Haben Sie Richtlinien in Ihrer Praxis für die Bearbeitung von Patientenanfragen (z.B. Telefonleitfaden)?
- Analyse und Nutzung von Kommunikationsinstrumenten
Nun haben Sie die Ausgangslage Ihrer Praxis und Ihrer Zielgruppe geklärt und analysieren im nächsten Schritt Ihre Kommunikation und Präsentation nach außen.
- Haben Sie ein einheitliches Auftreten geplant?
- Wird von jedem Mitarbeiter die gleiche Bekleidung getragen?
- Werden Ihre Mitarbeiter am Ziel zur Patientengewinnung integriert?
Sie sollten die Unternehmenskultur entwickeln, jedoch auch Marketingaktivitäten:
- Soll es eine Praxisbroschüre geben und soll diese auch aktiv in der Kommunikation genutzt werden?
- Können Ihre Patienten Sie im Internet finden, z.B. mit einer eigenen Praxiswebseite?
- Achten Sie darauf bei der Google Suche unter den ersten fünf ihrer Mitbewerbern zu sein!
Gerade das Internet ist für viele Patienten die erste Anlaufstelle für Informationen und die Suche nach einem Arzt. Falls eine gute Platzierung in den Google Suchergebnissen vorliegt, ist die Chance der Neukundengewinnung höher, was ein bedeutendes Ziel jeden Arztes ist, aber in der Gründungsphase lebensnotwendig.
Neben der Definition von zukünftigen Zielen sollen auch eine aktive und attraktive Webseite und ein einheitliches Auftreten geschaffen werden.
- Wie viele neuen Patienten möchten Sie im ersten und zweiten Jahr gewinnen?
- Wie sollen sich Ihre Einnahmen dadurch entwickeln?
Definieren Sie klare Ziele und binden Sie in der Folge ihre Mitarbeiter zur Erreichung ein. Fragen zu Ihrer Kommunikation mit Ihrer Zielgruppe:
- Soll eine aktuelle Praxisbroschüre oder -präsentation zu einer Ihrer Marketingaktivitäten zählen?
- Planen Sie eine Homepage und wird diese stets aktuell gehalten?
- Sind auf Ihrer Homepage Ihre Zielpatienten (bzw. Ihr Zielsegment) sofort ersichtlich?
- Sind Sie bei Google auffindbar?
- Wie sehr sind Ihre Mitarbeiter in die Patientengewinnung und -betreuung integriert?
- Haben Sie und Ihre Mitarbeiter ein einheitliches Auftreten? (Berufsbekleidung, …)
- Haben Sie Probleme bei der Personalbeschaffung?
- Wie sehen Ihre Ziele für das nächste Jahr aus?
Umsetzungs-Tipps
Erstellung einer Webseite und eines Logos
Das wichtigste Marketinginstrument für eine Praxis ist die eigene und kundenfreundliche Webseite. Aktiv und fachkundig sollten Sie Ihre Webseite pflegen. Jährliche, spätestens alle 18 Monate sollten Sie Ihre Webseite aktualisieren? Beachten Sie, dass ein Online-Jahr nur 3 Monate dauert. Man kann heute nicht mehr einfach nur eine Webseite erstellen und sie nicht mehr pflegen. Holen Sie sich einen Experten zur Seite und seien Sie der Konkurrenz nicht hinterher.
Ein Logo erhöht den Wiedererkennungswert enorm!
Es sollte möglichst rasch erkennen lassen, welche Dienstleistungen Sie anbieten. Im besten Falle habe Sie eine Wort-Bild-Marke, im schlechtesten nur eine Kombination aus Ihrem Namen und dem was Sie tun.
Local SEO (Suchmaschinen-Optimierung)
Verbessern Sie Ihre lokale Platzierung in den Suchergebnissen (Local SEO). Nutzen Sie Google My Business. Das sind die neuen Gelben Seiten. Es ist ein kostenloses Tool, wo Sie einen Eintrag einfügen, womit potenzielle Patienten Sie in Ihrer Region leichter finden. Starten Sie den Selbstversuch: Geben Sie „Arzt“ in Google ein. Und? Mit Google My Business sind Sie bei Google Maps präsent und damit leichter auffindbar. Dazu können Sie Ihre Kontaktinformationen, Bildmaterial und Ihr Angebot einfügen.
Ihre Immobilie sichtbar machen
Lokale und regionale Sichtbarkeit ist für Ärzte fundamental. Viele Praxen haben einen Standort (Büro, Praxis, …), der als sichtbare Visitenkarte funktioniert. Deswegen sollte das Gebäude keine Baustelle sein und kein Investitionsstau herrschen. An der Immobilie sollte auch die Praxis sichtbar sein. Ein Firmenschild, eine Fahne oder eine Leuchtreklame hilft beim schnellen Erkennen Ihrer Praxis. Vergessen Sie nicht Ihre Immobilie für Ihr Marketing!
Ihre Visitenkarte mit Bild oder Logo
Bilder fallen sofort auf und werden nicht so schnell vergessen. Wie sieht es mit Ihrer Visitenkarte aus? Oft wird das Potenzial der Visitenkarte nicht ausgenutzt, obwohl sie preisgünstig, einfach gestaltbar und jederzeit einsetzbar ist. Natürlich denken Sie sich jetzt: Auf die Visitenkarte kommen mein Name, meine Anschrift und meine Telefonnummer. Blicken Sie mal auf Ihren Schreibtisch.
Wie viele Visitenkarten haben Sie, bei denen Sie sich nicht mehr an die Person erinnern? Menschen prägen sich andere Personen schneller ein mit einem Bild statt nur mit Text. Ein Foto oder ein Logo auf der Visitenkarte erhöht den Wiedererkennungswert des Betrachters. So bleiben Sie länger in Erinnerung. Mit einem Bild auf der Visitenkarte können Sie sich Vorteile schaffen.
Die „must haves“ für Ihr Praxismarketing am Beginn
- Corporate Design
- Logo
- Ordinationsschild
- Corporate Identity
- Mitarbeiterkleidung
- Farbgestaltung usw.
- Außenauftritt am Gebäude
- Visitenkarte und E-Mail Signatur
- Webseite
- Suchmaschinen-Optimierung (Google My Business, Search Console, Google Analytics, uvm.)
- Hosting und Wartung der Webseite
- Fotos vom Team und der Ordination
- Image-Video
- Auftreten der Assistentin am Empfang
- Zeitmanagement – Wartezeiten und Online-Termine
- Social-Media (yes or no?)
- sonstiges?
Es gibt noch eine Menge von Einzelheiten, die u.U. für Ihre neue Praxis wichtig sein können. Dies ist die wichtigste Aufzählung über die essentiellen Marketing-Tools am Start.
Fragen? Wir stehen gerne zur Seite.